Saarmageddon Open Air - Saarwellingen/Saar - 23.6.17

Das Saarmageddon geht in die zweite Runde und hat endlich eine dauerhafte Heimat gefunden in Saarwellingen. Das neue Gelände ist mitten im Wald gelegen, furztrocken und staubig, aber hat einen gewissen Charme. Vor der Einzelkritik jedoch einige Worte der allgemeinen Kritik: Das Bonsystem ist veraltet und untransparent, die Anzahl der Dixis lächerlich und es gibt nicht einmal einen einzigen Wasserhahn, kein Klopapier und keine Möglichkeit sich die Hände zu waschen! Das ist mehr als schwach und nicht zeitgemäß!

Hinzu kommt, was noch schwerer wiegt, der erneute Beweis dafür, dass der Organisation die Professionalität fehlt und man sich im nächsten Jahr unbedingt Hilfe in diesem Bereich holen muss: Die angepeilten Spielzeiten sind Makulatur wie im letzten Jahr, da die Umbauzeiten zu lang sind(sowas ist heute nicht mehr nötig-Veranstaltungen wie das Party San Open Air zeigen, dass dies viel besser geht!), was wiederum Bandausfälle zur Folge hat. Im vergangenen Jahr waren es Devildriver(2 Songs!), dieses Jahr sind es Entombed A.D.,die komplett ausfallen...dabei sind einige gerade wegen dieser Band heute am Start in der Staubwüste von Saarwellingen!

 

AC Angry rocken was das Zeug hält und erinnern nicht von ungefähr an AC/DC und Airbourne. Nicht schlecht für eine kleine Band aus Saarbrücken!

 

Thundermother beeindrucken erst einmal optisch: Zwei der vier Schwedinnen sind sehr schön anzuschauen und auch vom Sound her überzeugen die leicht angekifft wirkenden Mädels. Tolle Sängerin und ein guter ohrwurmlastiger Gig! Daumen hoch!

 

Steak Number Eight sind zwar laut und motiviert, aber der brummelige Sound ist so gar nicht mein Fall und das ganze ist mir dann doch zu weit von Metal entfernt. Auch die Songs zünden bei mir zumindest gar nicht. Schade...

 

Majesty sind erstmal eines: Lächerlich! :) Wer macht heute noch so überzeugt so eine Musik??? Wenn man den True Metal-Schock einmal überwunden hat, merkt man jedoch, dass Majesty gute Songs mit gutem Aufbau und gutem Sound im Gepäck haben. OK...wenn man denn so etwas hören will!

 

Endlich Death Metal denke ich mir - aber dann wird bekannt gegeben, dass Entombed A.D. heute nicht spielen werden! :/ Enttäuschend...und ärgerlich!

 

Es folgen mit Kadavar und Red Fang(spielen die eigentlich überall?) zwei Bands, die mit ihrem Stonder-Rock den Geschmack des Publikums auf dem Saarmageddon zu treffen scheinen, jedoch zu verspielt sind und ebenfalls weit entfernt von Metal anzusiedeln sind. Beides nicht mein Fall, wenngleich gut.

 

Und dann kommt endlich Bewegung rein: Iced Earth geben sich die seltene Ehre und überzeugen auf ganzer Linie! Die Amis sind in Spiellaune, geben Songs aus allen Zeiten der Bandgeschichte zum Besten, Sänger Stuart ist ein fantastischer Live-Sänger und füllt die alten Klassiker mit Leben! Und so entlassen Iced Earth nach etwas mehr als einer Stunde die zufriedenen Fans mit "Watching Over Me" in die Nacht. Großartig!

 

Großartig ist auch immer wieder aufs neue der gute, alte Mille von Kreator! Der Schreihals ist immer hochmotiviert, schön aggressiv und somit die perfekte Verkörperung des knüppelharten Thrash Metal der Band! Dass alle Hits von "Phobia" bis "Violent Revolution" am Start sind, ist dabei schon beinahe selbstverständlich. Abgerundet wird der Auftritt des würdigen Headliners durch allerhand Feuer und Konfettikanonen und einer Spielzeit von anderthalb Stunden! Sauber!!!

 

Letztes Jahr wünschte ich mir Skeletonwitch, Sodom und als Headliner Nightwish! Vielleicht wird es ja im nächsten Jahr dazu kommen. Die Organisation muss besser werden, genau wie die Infrastruktur!!! Und der Härtegrad darf ruhig etwas höher ausfallen - dann wird das Saarmageddon 2018 ein voller Erfolg! Das muss es auch, denn die Region braucht ein gutes Metal Open Air!!!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Kontakt

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.